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Mittelalter / Neuzeit

Familie von Rückingen, Patrizier in Frankfurt

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   Ort: Frankfurt

 

   Zeit: um 1400 n.Chr. - 1523 n.Chr.


 

    Abschnitt unten Der Aufstig der Familie "von Rückingen"

 

    Abschnitt unten Wie wird man Bürger in Frankfurt?

 

    Abschnitt unten Was sind Patrizier?

 

    Abschnitt unten Quellen zu diesem Text

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Der Aufstig der Familie "von Rückingen"

In der Mitte des 15 Jh. erscheint in Frankfurt eine Familie "von Rückingen" auf der Bühne der Geschichte. Sie steigen in das Patriziat der Stadt Frankfurt auf. Wie dies Möglich sein konnte beschreibt dieser Artikel.

Wie wird man Bürger in Frankfurt?

Dass ein Rückinger Einwohner nach Frankfurt gelangen konnte, ist noch relativ einfach zu erklären. Entweder war er mit oder ohne Zustimmung seines Herren nach Frankfurt "ausgewandert" oder er sollte für seinen Herren dort "dienstlichen Verpflichtungen nachgehen und ist dann aus irgendwelchen Gründen, zum Beispiel eine Heirat mit einer Bürgerin von Frankfurt, dort geblieben. Um nun Bürger zu Frankfurt zu werden, gab es mehrere Möglichkeiten und Voraussetzungen. Dietrich Andernacht geht darauf genauer ein. Hier soll dies aber nur in einem kurzen Abriss gezeigt werden.
Bürger in Frankfurt konnte mit Ausnahme von Geächteten grundsätzlich jeder werden. Weiter eingeschränkt wurde die Möglichkeit Bürger zu werden durch Verträge mit Nachbargebieten. So konnten zum Beispiel Hörige aus Hanau keine Bürger von Frankfurt werden. Aber auch hier gab es einige wenige Ausnahmen.
Schon der einfache Grundbesitz in der Stadt war ausreichend, um Bürgerrechte zu erlangen. Es war dabei noch nicht einmal notwendig, dauerhaft in Frankfurt zu leben. Der Betreffende musste lediglich eine bestimmte Zeit in Frankfurt anwesend sein. Auf diese Verfahren wurde in späterer Zeit allerdings vollständig verzichtet. Solche Bürger waren keine Vollbürger. Die Bürgerschaft war an die betreffende Person gebunden und konnte nicht vererbt werden.
Nun kommen wir zu dem "gesessenen" Bürger. Dieser hat dauerhaft in der Stadt gelebt. Da es über das Frankfurter Bürgerrecht keine zusammenhängenden Aufzeichnungen gibt, sondern nur die Bürgerbücher und eine Anzahl von Ratsverordnungen und -beschlüssen, kann über die Bürgeraufnahme nicht allzuviel gesagt werden. Der eigentliche Akt der Bürgeraufnahme mit Huldigung und Bürgereid wurde vor den Bürgermeistern vollzogen. Dabei schwor der Bürger dem König "getreu und hold" zu sein. Dies geschah, weil Frankfurt Reichstadt war und der König somit der Stadtherr war. Bei der Bürgeraufnahme musste an die Stadt eine Zahlung entrichtet werden. Ob darüber hinaus noch weitere Voraussetzungen notwendig waren um Bürger werden, wie zum Beispiel vor der Bürgeraufnahme eine bestimmte Zeit in Frankfurt zu leben, ist nicht bekannt.
Bei Verletzungen der Bürgerpflichten konnte das den Verlust des Bürgerrechtes zur Folge haben. Besonders streng wurde das Recht bei Neubürgern angewandt. Zum Beispiel verlor man das Bürgerrecht, wenn man über ein Jahr und Tag nicht in Frankfurt anwesend war. Wiederaufnahmen wurden dann an strenge Bestimmungen geknüpft.

Was sind Patrizier?

In der "Chronik Eisenberger" von Hartmut Bock wird folgendes beschrieben:
Von Patriziat kann man in spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Städten dann sprechen, wenn die gleichen Personen und Familien zu den besonders begüterten und den politisch führenden gehören sowie ihre Exklusivität als Gruppe betonen, etwa im Heiratsverhalten. Patriziat bedeutet in Frankfurt im wesentlichen die Mitglieder der Gesellschaften Alten Limpurg, Frauenstein sowie in frühren Jahren noch Laderum und Löwenstein.

Somit war es möglich durch Vermögensbildung und durch geschicktes Einbringen in das politische Leben der Stadt aufzusteigen. In unserem Fall gehörten einige Mitglieder der Familie "von Rückingen" der Gesellschaft Alten Limpurg an. Die Familie wurde 1473 in die Gesellschaft aufgenommen. Wie und wann dieser Kontakt letzt endlich zustande kam und wie lange der "Aufstieg" gedauert hat, kann nicht mehr geklärt werden.


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   Quellen:

    Die Chronik Eisenberger
    Die Bürgerbücher der Reichstadt Frankfurt

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