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Hanauer Anzeiger vom 13. Juni 1914

Schwere Gewitter
Zwei schwere Gewitter, wie sie in gleicher Stärke seit Jahren nicht zu verzeichnen hatten, entluden sich gestern nachmittag über unserer Stadt. Das zweite Gewitter war noch stärker als das erste. Unaufhörlich folgte ein Blitz dem anderen, der niedergehende Regen war wolkenbruchartig, sodaß vielfach Schaden angerichtet wurde. Wie wir hören, hat der Blitz am zwei Stellen eingeschlagen (Gustav Adolfstraße und Bruchköblerlandstraße), ohne jedoch zu schaden. Es liegen und aus der Umgebend folgende Meldungen vor. Rückingen, 13 Juni. Ein schweres Gewitter ging gestern nachmittag über unseren Ort nieder. Riesige Wassermassen wälzten sich durch die Straßen. Ein Gehöft war derartig bedroht, daß die Feuerwehr alarmiert wurde, die mit vereinten Kräften die Gefahr des Einstürzens beseitigte. Für die Ernte ist unabsehbarer Schaden entstanden.
Langenselbold, 13 Juni. Bei dem gestrigen schweren Gewitter, welches über unserer Gemarkung niederging, schlug der Blitz wiederholt in hohe Pappelbäume auf der Sieb. Von Blitzschlägen innerhalb des Ortes ist glücklicherweise nichts bekannt geworden. Das Wasser schoß starken Bächen gleich durch die Straßen und auf den niedrig gelegenen Grundstücken steht es noch heute mehrere Zentimeter hoch, sodaß mit einer erheblichen Schädigung der Ernte gerechnet werden muß.
Geislitz, 13. Juni. Das gestern über unseren Ort niedergegangene und über 4 Stunden anhaltende außerordentlich schwere Gewitter forderte leider ein junges Menschenleben. Die Schulkinder von Eidengesäß und Geislitz waren auf dem Felde mit Zuckerrübenziehen beschäftigt, als sie plötzlich vom Gewitter überrascht wurden. Auf dem Nachhausewege schlug der Blitz in die Kinderschar und tötete einen Knaben, während 4 andere zu Boden fielen aber unverletzt blieben.


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