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Hanauer Anzeiger vom 10. Mai 1905

Langendiebach. 9. Mai. (Großfeuer). Heute Mittag kurz nach 12 Uhr war in der hiesigen Fabrik von J. Brüning u. Sohn, Aktiengesellschaft, im mittleren, zirka 30 Meter langen Magazinbau, in welchem das große Plattenlager untergebracht ist, ein Brand ausgebrochen. Bei dem herrschenden scharfen Nordostwind lag die Gefahr sehr nahe, daß sich der Brand auf das große Fabriketablissement bezw. Auch auf unseren Ort ausdehnen konnte. Unsere Ortseinwohner befanden sich begreiflicherweise in großer Aufregung. Telephonisch wurden daher die Feuerwehren der benachbarten Gemeinden benachrichtigt und in kurzer Zeit hatten sich die Feuerwehren von Bruchköbel, Rückingen, Hanau, Langenselbold, Niederissigheim, Oberissigheim, Ravolzhausen und Niederrodenbach hier eingefunden. Durch das tatkräftige Eingreifen der hiesigen und anwesenden Wehren, der Fabrikarbeiter und der Einwohnerschaft war nach vier Stunden jede Gefahr beseitigt. Jedoch wurde das reichhaltige Fournier- und Plattenlager ein Raub der Flammen. Ueber die Entstehung des Brandes verlautete nichts Bestimmtes. Angeblich sollen entflogene Funken aus dem einen Schornstein das Feuer verursacht haben, jedoch sind dies nur Mutmaßungen. Wäre der Brand zur Nachtzeit ausgebrochen, so hätte derselbe für unseren Ort bei dem herrschenden Sturm verhängnisvoll werden können. Der Schaden wird auf zirka 20 000 Mark geschätzt. Aus Hanau und den Nachbarorten hatte sich ein zahlreiches Publikum hier eingefunden. Die Brandstätte wird von der hiesigen freiwilligen Feuerwehr diese Nacht noch bewacht.


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