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Hanauer Anzeiger vom 5. September 1901

Rückingen, 4. Septbr. (Zur Einweihung der neuen Kirche) So ist denn der Tag nahe herangekommen, an dem unser neuerbautes, schmuckes Gotteshaus die kirchliche Weihe erhalten soll. Die evangelische Gemeinde zu Rückingen trifft festliche Vorbereitungen zu diesem am nächsten Sonntag stattfindenden, für sie so hochwichtigen Akt. Die alte Kirche sieht auf eine lange und reiche Vergangenheit zurück. Wenn Steine reden könnten! Hat doch der Held des 30jährigen Krieges, Gustav Adolf, hier das heilige Abendmahl genommen. Die Schrecken eben dieses Krieges hat das Kirchlein gesehen. Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts wurde die gleichzeitig als Kapelle für die Schlossherrn dienende Kirche vergrößert. In diesem Zustand ist sie noch heute. Als im Jahre 1883 allerorten der 400jährige Geburtstag Luthers gefeiert wurde, wurde dahier ein Verein zwecks Ansammlung eines Fonds für einen Kirchenneubau gegründet. Unter der rührigen Leitung des Herrn Pfarrers Fritsch zählte der Verein bald über 100 Mitglieder und hatte im Jahre 1900 eine Summe von über 20 000 Mk. aufgebracht. Ein Allerhöchstes Gnadengeschenk von 20 000 Mk. sowie verschiedene Zuwendungen Königl. Konsistoriums beschleunigten den Neubau, zu welchem am 10. Juni 1900 unter entsprechender Feierlichkeit der Grundstein gelegt werden konnte Heute steht die neue Kirche, ein schönes Gebäude im frühgotischen Styl, biß auf die Orgel fertig da. Der Rohbau wurde von der Firma Jäger und Rumpf in Hanau unter der Bauleitung des Herrn Baurath Becker ebendaselbst ausgeführt. - Nun rüstet sich die Gemeinde zum Einzug. Möge mit dem Frieden, der über jedem Gotteshause lagert, auch Friede einziehen und bleiben in jedem Haus und in der ganzen Gemeinde. - Einen Auszug des Festprogramms werden wir in der nächsten Nummer bringen.


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