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Neuzeit

Die Judenverfolgung in der NS Diktatur

Infopunkt

   Ort: Rückingen und Langendiebach

 

   Zeit: 1933 - 1945 n.Chr.


 

    Abschnitt unten Zusammenleben vor 1933

 

    Abschnitt unten Von der Diskriminierung bis zur Vernichtung

 

    Abschnitt unten Der 9. November 1938 und die folgenden Tage

 

    Abschnitt unten Die Deportationen 1942

 

    Abschnitt unten Die Ausstellung des Geschichtsverein Erlensee

 

    Abschnitt unten Quellen zu diesem Text

 

    Abschnitt unten Weiterführendes Wissen

Foto Synagoge

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Dieser Artikel beruht auf der Ausstellung des Geschichtsvereins Erlensee im Rathausfoyer zur Reichpogromnacht am 9. November 1938.

Zusammenleben vor 1933

Bevor die Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 an die Macht kamen waren die jüdischen Mitbürger voll in das dörfliche Leben in Langendiebach und Rückingen integriert. Sie hatten Geschäfte und waren in den Vereine Mitglied bzw. Grünungsmitglieder einiger Vereine.

Langendiebach

Die in Langediebach lebenden Juden waren vor allem Viehhändler und Metzger. Weiter bestand ein Lebensmittelgeschäft und ein Textilgeschäft.

Rückingen

In Rückingen waren es mehre Geschäfte die von jüdischen Mitbürgen betrieben wurden . Das waren zwei Bäckereien, Metzgerei, Textilgeschäft und eine Schneiderei. Weiter verdienten sie sich als Viehhändler, Hausierer oder Fällhändler.

Von der Diskriminierung bis zur Vernichtung

Bereits 1933 begannen die Nationalsozialisten die Juden Schrittweise aus dem öffentlichen Leben zu verdrängen. So wurden die Rechte der Juden immer weiter eingeschränkt.

Einige Links zu Gesetzten aus dieser Zeit.

Nürnberger Gesetze (hier verlassen Sie unsere Internetseite)
Gesetz über Mietverhältnisse mit Juden (hier verlassen Sie unsere Internetseite)
historische antijüdische Rechtsverordnungen (hier verlassen Sie unsere Internetseite)

Schnell zog die Diskriminierung in den Alltag ein. Hierzu einige Beispiele. So wollte Else Breideband 1933 ihren langjährigen Verlobten Julius Lilienfeld heiraten. Doch der Standesbeamte in Rückingen verweigerte dies. Erst durch einschalten des Regierungspräsidiums konnte die Eheschließung doch noch vollzogen werden. Kurz darauf wurde ihnen die Wohnung vom Vermieter gekündigt.
Hannelore Hermann geb. Lilienfeld berichtete, dass sie eines Tages am Kiosk um die Ecke nichts mehr bekam und dass sie nur noch in einem einzigen Geschäft einkaufen durfte. Als ihr auch das bald verwehrt wurde, musste die nach Langenselbold zum einkaufen gehen.

Aber es gab auch die andere Seite. Bürge die trotz Verbote den Juden halfen. Wenn sich dies auch sehr in Grenzen hielt. So kauften einige Bürger noch in jüdischen Geschäften ein obwohl dies verboten war.
In Rückingen zum Beispiel musste sich eine Frau vom Ortspolizisten beschimpfungen anhören, weil sie Bohnen aus dem eigene Garten an eine jüdische Familie gab.

Der 9. November 1938 und die folgenden Tage

Zerstörung der Langendiebacher Synagoge

An Abend des 10 Novembers 1938 wurde die Synagoge von Langendiebach zerstört. Nach Augenzeugenberichten wurden die Sitzbänke, Leuchter, Gebetbücher und weiter Kultgegenstände aus die Straße geworfen und dort verbrannt.. SA Leute hatten mit einem Einreißhacken das Dach und Gebälk eingerissen.

Zerstörung der Rückinger Synagoge

Dir rückinger Synagoge wurde am Abend des 11. Septembers zerstört. Auch hier wurde die Inneneinrichtung demoliert und anschließend verbrannt.

Die Deportationen 1942

1941 begann das nationalsozialistische Regime die "Endlösung der Judenfrage" zu "organisieren" Auf die Details dieser Verbrechen einzugehen ist auf dieser Internetseite leider nicht möglich. Diese Thema ist sehr komplex und muss sehr ausführlich behandelt werden. Ein guter Artikel dazu ist in Wikipedia unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Wannseekonferenz zu finden.

Am 30. Mai und 5. September 1942 wurden die Juden aus Langediebach und Rückingen sowie auch aus den Nachbargemeinden in die Vernichtungslager Transportiert. Alle nicht arbeitsfähige Männer über 55 Jahre sowie Frauen und Kinder wurden bereits wenige Tage später in den Gaskammern ermordet.

In Konzentrationslager ermordet wurden:

Aus Rückingen

Ludwig Gernsheimer (44 Jahre)
Therese Gernsheimer (33 Jahre)
Hans Gernsheimer (6 Jahre)
Lothar Gernsheimer (4 Jahre)
Herta Kallman geb. Lilienfeld (32 Jahre)
Robert Kallman
Betti Lilienfeld geb. Kaufmann (67 Jahre)
Getraut Lilienfeld (35 Jahre)
Paul Lilienfeld (50 Jahre)
Hedwig Seiferfeld geb. Kaufmann (69 Jahre)
Irmgart Schwarz geb. Lilienfeld (26 Jahre)
Walter Schwarz (31 Jahre)
Hannelore Stein (18 Jahre)
Johanna Stein geb. Lilienfeld (45 Jahre)

Aus Langendiebach

Max Kaufmann (66 Jahre)
Johanna Kaufmann (60 Jahre)
Adolf Kaufmann (63 Jahre)
Nanny Kaufmann (54 Jahre)
Arnold Strauss (51 Jahre)
Cilly Strauss (50 Jahre)
Klothilde Strauss (49 Jahre)
Jenny Marx (79 Jahre)
Paulus Hain (47 Jahre)
Jakob Kahn (60 Jahre)
Johanna Kahn (70 Jahre)
Irma Kahn (31 Jahre)

Ausgewandert sind:

Aus Rückingen

Jakob Gernsheimer
Johanna Gernsheimer
Sally Gernsheimer
Sita Gernsheimer
Toni Gernsheimer
Rita Lilienfeld
Emanuel Rosenthal
Jettchen Rosenthal
Gerda Rosenthal
Jakob Rosenthal
Hermann Schwarzschild
Alfred Schwarzschild
Carry Schwarzschild
Paula Schwarzschild

Aus Langendiebach

Sally Kaufmann
Berta Kaufmann
Hugo Kaufmann
Selma Kaufmann
Leopold Stiefel
Frau Stiefel
Reni Stiefel
Lina Stiefel
Siegmund Stiefel
Sally Stiefel
Jeni Stiefel
Max Blumenthal
Lina Blumenthal
Ilse Blumenthal
Isaak Löwenstein
Edwin Löwenstein
Tina Löwenstein
Jenny Löwenstein
Julius Kaufmann
Helmut Kaufmann
Manfred Strauss
Sally Hain
Max Hain
Friedel Hain
Tekla Kahn

Die überlebenden:

In Rückingen überlebten lediglich die drei Brüder
Ludwig Lilienfeld
Siegfried Lilienfeld
Julius Lilienfeld
Sie waren mit Christlichen Frauen verheiratet. Das rettet Ihr Leben. Julius Lilienfeld wurde nach dem Krieg Bürgermeister von Rückingen. Diese Amt hatte bis 1952 inne. Nach Langendiebach kehrte niemand zurück.

Die Ausstellung des Geschichtsverein Erlensee

Bildergalerie (Klicken Sie auf ein Bild)

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   Quellen:

    Ausstellung des Geschichtsvereins Erlensee Herbst 2013
    Geschichtsblätter aus Erlensee Heft 2

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   Weiterführendes Wissen

   Wikipedia
    Judentum (hier verlassen Sie unsere Internetseite)
    Synagoge (hier verlassen Sie unsere Internetseite)
    Novemberpogrome 1938 (hier verlassen Sie unsere Internetseite)
    Wannseekonferenz (hier verlassen Sie unsere Internetseite)

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